Eine Auswahl von „Gedanken zum Schabbat oder zum Feiertag“ von Amnon Orbach.
- Judentum – Beiträge (9)
- Pessach (2)
- Purim (1)
- Rosh Hashana (2)
- Shavouth (2)
- Sukkot (1)
Der Autor, Amnon Orbach, ist gebürtiger Israeli und Ehrenvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Marburg. Er ist nicht nur ein Kenner der Jüdischen Religion, sondern auch ein ausgewiesener Experte für Fragen zur aktuellen politischen Lage in Israel und in Nahost.
Amnon Orbach ist gestorben
Am Sonntag, dem 18.8. verstarb am frühen Morgen unser Ehrenvorsitzender und Ehrenbürger von Marburg, Amnon Orbach. Für unsere Gemeinde ist das ein außerordentlicher Verlust, denn ohne ihn gäbe es vermutlich keine jüdische Gemeinde in Marburg. Zusammen mit dem Vorstand der Gesellschaft für christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Willy Sage, begründete er die Jüdische Gemeinde neu. Er hat immer wieder betont, dass es sein Anliegen sei, das Judentum in Marburg wieder „sesshaft“ zu machen. Er wollte gerne, dass wieder jüdische Gelehrte und Professoren an der Uni lehren, dass es jüdische Ärzte und Richter gibt und er konnte sogar einiges davon umsetzen. Am meisten aber war ihm daran gelegen, dass das Judentum keine fremde, unbekannte oder vielleicht sogar geheimnisvolle Angelegenheit ist. Sein Motto steht in großen Lettern über dem Eingang der Synagoge, ein Wort aus dem Propheten Jesaja: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein für alle Völker, spricht der Herr, der die Zerstreuten Israels sammelt.
Ein Haus, offen für Jedermann – das war die Synagoge dank Amnon. Er war das menschliche, freundliche und emphatische Gesicht des Judentums in Marburg. Und dafür setzte er seine ganze Kraft ein. Wenn sich der offene Antisemitismus in Marburg in Grenzen hält, dann ist es vor allem sein Verdienst.
Wohl an die zehn Jahre suchte er in Marburg nach einem geeigneten Gebäude für eine neue Synagoge. Zusammen mit den Oberbürgermeistern der Stadt Marburg, besonders OB Vaupel, Stadtbaudirektor Rausch, vielen fachkundigen Helfern und Bauarbeitern aus der Gemeinde und mit Unterstützung von Alexander Pevzner schuf er aus dem Gebäude Liebigstraße 21a die neue Synagoge, die vor knapp 20 Jahren eingeweiht wurde.
Wir haben Grund, ihm unendlich dankbar zu sein, für alles, was er für die Gemeinde und darüber hinaus auch für Marburg getan hat.